Teure Hersteller-Wartung: Betreiber von Rechenzentren verschenken Einsparpotenzial

Neue Studie zeigt: Drittwartung senkt Kosten, optimiert Prozesse und ist eine Alternative zur Cloud

Nicht erst seit dem Aufkommen von Cloud-Rechenzentren überlegen sich Unternehmen, ob sich der Betrieb eines eigenen Data Centers lohnt. Dabei wird einiges an Einsparpotenzial schlicht verschenkt, wie eine Studie der Technogroup IT-Service GmbH deutlich zeigt. Für seinen Report „Data Center Wartung“ startete das Hochheimer Unternehmen eine Online-Umfrage und wertete die Antworten von 132 Vertretern mit IT-Entscheidungsbefugnis aus – mit interessanten Ergebnissen.

„Der Großteil der befragten Unternehmen verwendet Hardware verschiedener Hersteller mit entsprechenden Wartungsverträgen, von denen jeder Geld kostet“, erklärt Klaus Stöckert, CEO der Technogroup. Nur bei 21 Prozent der Unternehmen wird ausschließlich Hardware eines Herstellers genutzt, 38 Prozent nutzen derweil bis zu fünf Hersteller, 29 Prozent sogar fünf bis sieben und weitere 18 Prozent sogar mehr als sieben Hersteller. Im Fall von technischen Problemen, die hardwareseitig nicht sofort auf eine Komponente bezogen werden können, entstehen teure Ausfallzeiten, stets bezogen auf einen Hersteller mit seinen eigenen Servicekonditionen und -kosten. Nur 17 Prozent der Unternehmen legen den operativen Betrieb der eigenen Infrastruktur in fremde Hände, bei mehr als der Hälfte der Firmen ist die eigene IT-Abteilung zuständig.

Zerfaserter Service treibt Kosten in die Höhe

31 Prozent der im Rahmen der Technogroup-Studie befragten Unternehmen nutzen Laufzeit-Serviceverträge mit den einzelnen Herstellern, weitere 34 Prozent für einen Teil der Rechenzentrums-Hardware. Die Serviceverträge werden nur selten überprüft: Bei mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen findet dies nur alle zwei Jahre oder seltener statt. Die Zufriedenheit mit der OEM-Wartung ist derweil nicht groß: Kein einziger der befragten Firmenvertreter ist sehr zufrieden, nur 17 Prozent sind zufrieden, 43 Prozent weniger zufrieden und 19 Prozent sogar unzufrieden. „Dabei entscheiden heute mehr denn je die Hersteller darüber, wann die Lebenszeit eines Produktes endet. Das entspricht allerdings bei Weitem nicht der real möglichen Lebensdauer“, betont Technogroup-CEO Klaus Stöckert.

Das weltweit anerkannte Analystenhaus Gartner gibt derweil ein Einsparpotenzial in der IT-Wartung von bis zu 70 Prozent an – durch von Herstellern unabhängige Drittwartung (Third Party Maintenance, TPM). Laut Gartners „Market Guide for Data Center and Network Third-Party Hardware Maintenance“ aus dem August 2019 wächst der Markt weltweit beständig, da Drittwartungsanbieter qualitativ am ehesten die Ansprüche erfüllen können, die bei Unternehmen und ihren Rechenzentren bestehen.

Längere Lebensdauer schont Ressourcen

In Deutschland ist allerdings die Möglichkeit, unabhängige Wartung von Dritten zu nutzen, noch nicht hinreichend bekannt: 57 Prozent der Unternehmen in der Technogroup-Studie kannten das Konzept von TPM nicht, erst 31 Prozent arbeiten bereits mit einem TPM-Anbieter zusammen. Für 67 Prozent der Befragten ist allerdings eine Reduzierung der Betriebskosten durch Drittwartungspartner eine Alternative zum Wechsel in die Cloud. Mehr Zeit für die eigene IT ist eine weitere Folge: 23 Prozent rechnen mit bis zu zehn Prozent mehr Zeit, 36 Prozent mit bis zu 20 Prozent, 19 Prozent sogar mit bis zu 30 Prozent, wenn Sie Third Party Maintenance nutzen. „Serverwartung friert wesentliche Zeitkontingente ein, die deutlich besser eingesetzt werden können“, so Stöckert. Drittwartung sorgt für niedrigere laufende Kosten, längere Einsatzdauer und schont durch weniger Ressourcenverbrauch die Umwelt.

Die vollständigen Studienergebnisse erhalten Sie unter diesem Link zum Download https://insights.technogroup.com/studie-data-center-wartung oder auf Anfrage.