Think Tank: USA beginnen „globalen Datenkrieg“
Symposium am 12. April in Frankfurt: www.diplomatic-council.org/de/globaler-daten-krieg
Washington/Brüssel/Berlin/Frankfurt, 10. April 2018 – US-Präsident Donald Trump hat den „Cloud Act“ (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Darauf weist der Think Tank Diplomatic Council hin und hebt die Auswirkungen hervor: Damit räumt sich die US-Regierung selbst das Recht ein, auf personenbezogene Daten zuzugreifen, die irgendwo auf der Welt – also auch außerhalb der USA – gespeichert sind.
„Für europäische Unternehmen bedeutet dies, dass die Nutzung von US-amerikanischen Cloud-Anbietern künftig sehr kritisch geprüft werden sollte und nur in Ausnahmefällen zulässig sein dürfte“, urteilt Rechtsanwalt Ralf Schulten, Partner bei avocado Rechtsanwälte und Chairman des Mittelstandsforums im Diplomatic Council. Er verweist darauf, dass die Nutzung von US-Cloud-Anbietern ab 25. Mai, wenn die EU-Datenschutzgrund-Verordnung in Kraft tritt, sehr teuer werden kann, weil auf die damit verbundenen Datenschutzverletzungen hohe Strafen stehen.
Vor diesem Hintergrund lädt das Diplomatic Council Otto Schell Institute for Digital Transformation (DCOS) gemeinsam mit avocado Rechtsanwälte am 12. April zu einem Symposium mit Empfang zum Thema „Globaler Datenkrieg – wie sollten sich deutsche Firmen am besten verhalten?“ ein. Die Teilnahme bedarf der vorherigen Anmeldung unter www.diplomatic-council.org/de/globaler-daten-krieg.
Gefahr eines Flächenbrands
Der US-EU-Datenkampf könnte zum Flächenbrand führen, warnt das Diplomatic Council: Wenn die USA sich das Recht auf Daten überall auf der Welt herausnehmen – wer wolle China oder Russland daran hindern? Dann verschwindet möglicherweise der Respekt vor nationalem Recht in der digitalen Welt, gibt der Think Tank zu bedenken. Derheraufziehende Datenkrieg zwischen den Kontinenten sei ernster und fundamentaler als die Gefahr eines Handelskriegs.
Datenhoheit über die Welt
Dr. Detlef Werner, im Diplomatic Council als Trusted Advisor for Digital Transformation engagiert, erläutert: „Die digitale Entwicklung verläuft exponentiell und wirkt damit disruptiv auf alle Aspekte der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die damit verbundenen Machtverschiebungen hängen unmittelbar mit dem Sammeln von Daten im großen Stil und deren Auswertung durch Künstliche Intelligenz zusammen. Der jüngste Facebook Datenskandal zur Unterstützung der Trump-Wahl steht beispielhaft dafür, wie Big Data unmittelbar die Politik beeinflusst.“
Über das Diplomatic Council: Das Diplomatic Council (UNO reg.) ist ein bei den Vereinten Nationen mit Beraterstatus akkreditierter globaler Think Tank zur Verbindung von Diplomatie, Wirtschaft und Gesellschaft. Hierzu verknüpft das Diplomatic Council ein weltweites Wirtschaftsnetzwerk mit der Ebene der diplomatischen Kommunikation. Als Mitglieder sind gleichermaßen Diplomaten und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie verantwortungsbewusste Unternehmen, wissenschaftliche Forschungs- und akademische Bildungseinrichtungen willkommen.
Weitere Informationen: www.diplomatic-council.org oder info@diplomatic-council.org