Autor Dr. Horst Walther: „Das exportabhängige Deutschland wäre der größte Verlierer bei einer Zuspitzung der Auseinandersetzung zwischen China und den USA.“
„China versus USA – Kampf um die Vorherrschaft“, Dr. Horst Walther, 280 Seiten, ISBN 9783947818631
Frankfurt, 28. Juni 2022 – Am 1. Oktober 2049 wird in China gefeiert: Genau 100 Jahre zuvor hatte Mao Zedong die Volksrepublik China ausgerufen. Sein Nachfolger Xi Jinping scheint fest entschlossen, das Land, das zu den ältesten Hochkulturen der Menschheit gehört, an die Weltspitze zu bringen. Wie dies gelingen kann, beschreibt Dr. Horst Walther in seinem neuen Buch „China versus USA – Kampf um die Vorherrschaft“, das im Verlag der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council neu erschienen ist.
Dem Plan, das kommunistische China bis 2049 zur „Weltmacht Nummer 1“ zu machen, steht im Wesentlichen „nur“ ein anderes Land im Wege: die Vereinigten Staaten von Amerika, die heutige „Weltmacht Nummer 1“. Dazu Dr. Horst Walther: „Es ist ein Wettlauf um die globale Vorherrschaft entbrannt, dem sich kein anderes Land – auch nicht in Europa – entziehen kann.“ Das Buch analysiert, wie der Kampf um die Spitze auf allen Ebenen erfolgt: politisch, wirtschaftlich, technologisch und militärisch. Und es beschreibt, wie der Wettlauf überall stattfindet: zu Lande, auf und unter dem Meer, in der Luft und zunehmend in einer Art Wettlauf im Weltall und im Internet. Dr. Horst Walther sagt: „Aus dem Kalten Krieg mit dem ehemaligen Ostblock sind die USA eindeutig als Sieger hervorgegangen; daran ändert auch der russische Angriff auf Europa 2022 nichts. Aber es ist keineswegs ausgemacht, dass die USA im neuen Kampf um die Welt mit China ebenfalls die Oberhand behalten werden.“
Punkt um Punkt analysiert Dr. Horst Walther in seinem neuen Werk die Auseinandersetzung der heutigen und der möglichen künftigen Supermacht. Dazu gehören der wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und technologische Vergleich der beiden Länder, der militärische Wettlauf, der Cyberwar, das Wettrüsten im Weltall, Chinas Rolle in der Pandemie, das Desaster in Afghanistan, die Rolle der Vereinten Nationen und anderer internationaler Institutionen, das Projekt Neue Seidenstraße und der Krieg um die Ukraine und damit Europa.
Europa als Spielball im Fadenkreuz der Weltmächte
Europa gerät nach Einschätzung des Autors in erster Linie als „Spielball“ ins Fadenkreuz der Weltmächte. Dr. Horst Walther meint: „Europa und vor allem Deutschland möchten sich häufig äquidistant zu China und den USA positionieren. Den amerikanischen Lebensstil und die Sicherheitsgarantien der USA nehmen wir gerne an, aber vom chinesischen Wirtschaftsfaktor wollen wir ebenso gerne profitieren. Diese Position wird auf Dauer nicht zu halten sein. Die Front, die sich derzeit in Europa unter US-amerikanischer Führung gegen Russland zusammenschweißt, werden künftige US-Regierungen auch gegenüber China anmahnen. Der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Engpass bei der Energieversorgung wird bei einer künftigen wie auch immer gearteten Auseinandersetzung mit China beinahe alle Wirtschaftssektoren erfassen.“
Deutschland als größter Verlierer im Kampf China versus USA
Allerdings warnt Dr. Horst Walther vor einer Schwarz-Weiß-Sicht auf die chinesisch-amerikanische Auseinandersetzung und der Schlussfolgerung, Europa müsste sich bedingungslos ins US-Lager begeben. Er führt aus: „Im Nachhinein können wir sagen, dass es sicher klug gewesen wäre, sich bei der Energieversorgung nicht derart abhängig von Russland zu machen, wenngleich es kaum gute Alternativen gab. Daraus den aktuell populären Schluss zu ziehen, Deutschland müsse nun zügig damit beginnen, auch seine Abhängigkeit von China deutlich zu verringern, wird der Situation aber nicht gerecht. Bei einer wirtschaftlichen Zweiteilung der Welt stünden Europa und insbesondere das exportabhängige Deutschland als größter Profiteur der china-zentrischen Globalisierung der letzten drei Jahrzehnte eindeutig auf der Verliererseite. In diesem Zeitraum hat sich die Welt und ganz besonders China verändert. Daraus folgt sehr wohl die Notwendigkeit einer neuen Kalibrierung der Beziehungen. Jedoch benötigen wir eher mehr Dialog, nicht weniger. Die Probleme, vor denen wir als Weltgemeinschaft stehen, sind größer als Deutschland, größer als Europa, aber hoffentlich noch nicht zu groß für die Menschheit. Mit einem Kalten Krieg 2.0 werden wir sie jedenfalls nicht lösen.“
Zur US-Politik sagt Dr. Horst Walther: „Nach dem martialischen Auftreten des Egomanen Donald Trump hoffte Europa mit Joe Biden auf einen gemäßigten und friedlichen Nachfolger. Doch man muss wohl feststellen, dass die Biden-Administration ihr Land systematisch auf eine globale Auseinandersetzung vorbereitet. Die USA werden ihren Anspruch, alles, was sie erreichen wollen, überall auf der Welt auch durchsetzen zu können, unter keinen Umständen aufgeben. Aber die Volksrepublik China ist ebenso fest entschlossen, nicht länger die US-Dominanz zu akzeptieren. Die daraus resultierende Auseinandersetzung könnte zu einer neuen Weltordnung führen.“
Über den Autor: Dr. Horst Walther ist ein kritischer Analytiker des Weltgeschehens, ein viel gelesener Autor und im besten Sinne des Wortes ein Globetrotter. Er hat Chemie, Orientalistik, Informatik und Volkswirtschaftslehre studiert. Er beherrscht Englisch, Chinesisch, Russisch, Persisch, Griechisch, Spanisch und Portugiesisch in Wort und Schrift. Dadurch erschließt er sich viele Quellen im Original und ist nicht auf Übersetzungen angewiesen. Seine Fachartikel, Essays und Bücher mit gesellschaftlichen und politischen Aussagen verfasst er zumeist in deutscher und englischer Sprache. Im Verlag des Diplomatic Council hat er an den Werken „Denken 5.0 – Was die klügsten Köpfe eines globalen Think Tank über unsere Zukunft denken“, „Europa am Scheideweg“, „2045 – Das Jahr, in dem die Künstliche Intelligenz schlauer wird als der Mensch“, „Alles über Künstliche Intelligenz“, „Krieg in Europa“ und „China versus USA“ mitgewirkt.
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