Hohe Millionenverluste durch kostenlose Warteschleife

* Anpassungen der Servicerufnummern wird deutsche Wirtschaft mehr kosten als Einführung des Euro * Auf Drängen des DVTM veranstaltet Bundesnetzagentur Runden Tisch mit allen Betroffenen * DVTM lobt Einlenken von Bundesnetzagentur und Politik: Unternehmen und Netzbetreiber können nun gemeinsam eine Lösung finden

Düsseldorf, 23. Oktober 2012 – Laut dem Deutschen Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM, www.dvtm.net) werden der deutschen Wirtschaft durch die kostenlose Warteschleife Schäden in Millionenhöhe entstehen. Grund dafür sind die enormen Kommunikationskosten, die vor allem durch eine Überarbeitung der Korrespondenz mit Kunden anfallen werden. „Jede Visitenkarte, Kundenkarten, Broschüren und Prospekte sowie alle Kommunikationsmittel eines Unternehmens: alles, worauf die bisherigen Servicerufnummern abgedruckt sind, muss neu erstellt werden. Diese Kosten werden höher ausfallen als die Euro-Einführung in vielen Unternehmen“, erklärt Renatus Zilles, Vorstandsvorsitzender des DVTM. Die Bundesnetzagentur ruft jetzt Unternehmen und Netzbetreiber an einen Tisch, um eine umfassende Regelung zur Umsetzung der kostenlosen Warteschleife im Sinne einer nachhaltigen Branchenlösung zu finden. Laut DVTM ist der Runde Tisch am 29. Oktober die letzte Chance, die enormen wirtschaftlichen Schäden zu vermeiden. „Am Runden Tisch können sich nun insbesondere die betroffenen Unternehmen einbringen, die bislang außen vor waren. Wir drängen seit Monaten darauf, alle Betroffenen einzubinden und eine echte Branchenlösung zu finden. Nun können wir gemeinsam vielleicht das Blatt wenden – und diese Millionenverluste in Krisenzeiten vermeiden“, kommentiert Zilles. „Gelingt keine Branchenlösung, könnten etliche Arbeitsplätze verloren gehen und Investitionen zurückgehalten werden.“

Gemeinsam diskutiert werden soll unter anderem das von DVTM-Mitgliedsunternehmen BT Germany vorgestellte „BoVa-Modell“. „BoVa bietet für alle von den Warteschleifenregelungen betroffenen Rufnummerngassen Umsetzungsmöglichkeiten, kann die erste Phase im Sinne des Verbrauchers individueller lösen und macht insbesondere die Migration in andere Rufnummerngassen und entsprechende Kommunikationskosten in Millionenhöhe überflüssig“, so Zilles weiter. BoVA ist eine klassische IT-Vorleistungslösung aus der bestehenden Intercarrier-Abrechnungswelt, welche auch auf anderen Plattformen von anderen Carriern umgesetzt werden kann und daher durch den Verband unterstützt wird. Zudem können mit dem BoVa-Modell die Ende 2013 / Anfang 2014 zu erwartenden Vorgaben aufgrund der EU-Verbraucherrichtlinie umgesetzt werden.

Laut Bundesnetzagentur können alle beteiligten Unternehmen aus der Kommunikationsbranche teilnehmen – sind sogar zur Lösungsfindung aufgefordert, was der federführende Verband DVTM bekräftigt. DVTM-Geschäftsführer Boris Schmidt mahnt vor allem Firmen, die Servicehotlines verwenden, wie beispielsweise Touristik-Unternehmen, Banken und Versicherungen, Soziale Dienste oder Kundenservices, diese Chance zu nutzen. „Es gibt bisher nur Teillösungs-Vorschläge zur Umsetzung der kostenlosen Warteschleife, doch eine umfassende und für alle Seiten praktikable Lösung ist immer noch nicht gefunden“, so Schmidt. „Jedes Unternehmen sollte sich in Erinnerung rufen, dass die gemeinsame Weiterentwicklung des „BoVa-Modells“ eventuell die letzte Chance sein könnte, mögliche wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe zu verhindern. Das geht aber nur, wenn alle an einem Tisch sitzen.“

==> Weitere Informationen unter 0211-311209-13 sowie unter info@dvtm.net.

„BoVA“-Konzeptvorschlag:

BoVA steht für Beleg-orientierte Vorleistungs-Abrechnung und ist eine klassische IT-Vorleistungslösung aus der bestehenden Intercarrier-Abrechnungswelt. Mit diesem Konzeptvorschlag könnte bei den betroffenen Servicerufnummern die kostenlose Warteschleife ermöglicht und abrechenbar werden.

Die wichtigsten Vorteile dieses Vorschlags:

1. Es sind keine Eingriffe in die netzseitige Signalisierung von unterschiedlich alten Systemen notwendig. 2. Es wird eine Billing-Lösung genutzt, die auch zukunfts-kompatibel ist für das Next-Generation-Network. 3. Alle Carrier behalten weiterhin ihre Tarifhoheit und bleiben Forderungsinhaber. 4. Die Abrechnung von Mobilfunk Postpaid- und Prepaid-Kunden ist möglich. 5. Die Abrechnung ermöglicht eine flexible Handhabung, die auch die Umsetzung der bevorstehenden EU-Verbraucherschutzvorschriften zulässt. 6. Bestehende und teilweise seit Jahren kommunizierte Rufnummern können beibehalten bleiben. Eine Migration auf eine andere Rufnummer und ein entsprechend hoher Kommunikationsaufwand für deren Bewerbung sind nicht erforderlich.

Der Deutsche Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM) ist die zentrale Schnittstelle der an der Wertschöpfungskette Telekommunikation und Medien beteiligten Unternehmen. Darunter sind Diensteanbieter, Netzbetreiber, Serviceprovider, Reseller, technische Dienstleister, Medien- und Verlagshäuser sowie Consulting- und Inkassounternehmen zu finden. Ziel des Verbandes ist es, im Einklang mit Verbrauchern, Politik und Wirtschaft einen zukunftsorientierten, innovativen und wettbewerbsfähigen Telekommunikations- und Medienmarkt zu schaffen. Die rund 50 Mitglieder des Verbandes agieren freiwillig im Rahmen des „Kodex Deutschland für Telekommunikation und Medien“. Der Kodex formuliert Branchenstandards und befähigt dazu, den Markt aktiv mitzugestalten. Der DVTM ging aus dem bereits 1997 gegründeten Fachverband Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste (FST) hervor. Im Februar 2011 erfolgte die Umbenennung in DVTM.

DVTM Deutscher Verband für Telekommunikation und Medien e.V., Birkenstr. 65, 40233 Düsseldorf, Tel.: 211 / 31 12 09 – 0, Fax: 211 / 31 12 09 – 30, RA Boris Schmidt, LL.M. (Geschäftsführer), Marco Rohrmann (Referent der Geschäftsführung / Kommunikation), E-Mail: boris.schmidt@dvtm.net, marco.rohrmann@dvtm.net, Web: www.dvtm.net

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