Invensity: Gebäudetechnik vor Umbruch

Invensity präsentiert anlässlich der Messe ISH in Frankfurt qualitatives Forschungsprojekt für Gebäude- und Energietechnik

Wiesbaden, 9. März 2017 Mit dem Smart Home steht die klassische Gebäudetechnik vor einem fundamentalen Umbruch. Darauf weist die internationale Technologie- und Innovations­beratungsgesellschaft Invensity (www.invensity.com) aufgrund eines Forschungsprojekts zur Produktentwicklung in der Gebäude- und Energietechnikbranche hin. Die digitale Vernetzung aller Komponenten in einem Haushalt von der Beleuchtung über die Heizung bis zur Audio-/Videoanlage – das Internet of Things (IoT) – bringt erhebliche Herausforderungen für die Hersteller mit sich, vor allem aber eine Vielzahl neuer Geschäftschancen. Die erschreckende Erkenntnis der Berater: Nur etwa ein Drittel der in der Gebäudetechnik tätigen Firmen geht die anstehende Umwälzung in ihrem Markt mit einer wohlüberlegten Strategie für die systematische Produktentwicklung an. Zwei Drittel „basteln einfach weiter an ihren Produkten oder warten ab, ohne einer klar definierten Innovations- und Entwicklungsstrategie zu folgen“, heißt es von Invensity.

„Unternehmen ohne systematische und effiziente Entwicklung von der Innovationsidee bis zur Produktfreigabe werden die Verlierer beim Smart Home sein“, sagt Matthias Welge, Experte für Gebäudetechnik bei Invensity, voraus. Seine Prognose: „Diese Hersteller werden künftig ein Dasein als bloße Komponentenhersteller fristen und viel zu spät merken, dass die Musik in der Software und in der intelligenten Vernetzung spielt.“

Digitalkonzerne steigen in die intelligente Gebäudetechnik ein

Nach Einschätzung von Invensity wird dieser Trend durch das Eindringen neuer Wettbewerber in die „intelligente Gebäudetechnik“ beschleunigt. „Für die großen Digitalkonzerne dienen die häuslichen Komponenten mit Internetanschluss vor allem der Datenbeschaffung, um die Verbraucher noch detaillierter und lückenloser erfassen zu können. Die Geschäftsmodelle basieren in weiten Teilen auf Big Data, also der umfassenden Analyse aller Daten, die beispielsweise von Sanitär- und Lichttechnik, Audio- und Netzwerktechnik, elektronischen Fenstern und Türen, Alarm- und Schließsystemen fortlaufend geliefert werden“ erläutert Invensity-Berater Matthias Welge. Er stellt fest: „Wer das für Science Fiction hält, sollte sich klar machen, dass schon heute die ersten Fernseher mit Kamera und Mikrofon in Wohnzimmern stehen. Mit Gesichtserkennung gekoppelt lässt sich auch gleich feststellen, wer sich im Raum aufhält und die Musik darauf abstimmen. Und wenn man ein Smartphone mit dem Fingerabdruck entriegelt, warum nicht auch die Haustür? Gleichgültig, ob man das für erstrebenswert hält oder nicht, werden diese Trends die Gebäudetechnik fundamental verändern. Unternehmen, die diesen Wandel überleben wollen, müssen eine systematische Innovationsstrategie und Entwicklung einführen.“

Forschungsbericht zur Gebäude- und Energietechnik

Invensity verweist in seinem aktuellen Forschungsbericht „Effiziente Produktentwicklung in der Gebäude- und Energietechnikbranche“ auf Schätzungen, denen zufolge allein der deutsche Markt für Smart Homes bis 2025 auf rund 19 Mrd. Euro anschwellen wird. Diesem enormen Marktpotenzial stehen allerdings auch Risiken vor allem durch Cyber-Kriminalität gegenüber. „Alle an das Internet angeschlossenen Geräte und Gebäudeteile stellen potenziell ein Einfallstor für Angriffe aus dem Internet dar“, verdeutlicht Experte Matthias Welge. Er meint: „Die jüngsten Cyber-Angriffe auf Heizungsthermostaten in finnischen Wohnsiedlungen markieren erst den Anfang einer Welle, die in den nächsten Jahren über das Internet of Things gerade auch in Gebäuden hereinfallen wird. Für die Unternehmen in der Gebäude- und Energietechnik ist also nicht nur die Innovationskraft von zukunftskritischer Bedeutung, sondern auch die IT-Sicherheit ihrer Produkte.“

Im Angesicht dieser Trends empfiehlt Invensity den Unternehmen ein Innovationsmanagement als ein wichtiges Werkzeug zur systematischen und sicheren Entwicklung von Innovationen. Die Berater verweisen darauf, dass Neuerungen besser durch ein System und einen organisierten Prozess festgelegt und bis zur Marktreife gebracht werden. Hierfür bedarf es im Unternehmen eines Verantwortlichen, hebt Invensity hervor. Laut Forschungsbericht ist jedoch nur in rund der Hälfte der Firmen eine Führungskraft explizit ernannt, die das Innovationsmanagement erfolgreich leitet.

Die Firmen haben eine gute Vorstellung davon (durchschnittlicher Reifegrad 62%), welche Entwicklungen für sie von Bedeutung sind. Allerdings wird dabei der Fokus häufig zu stark auf umsatzbringende Projekte gelegt und eine strategische Sichtweise bleibt unbedacht, hat Invensity festgestellt. Rund zwei Drittel der Unternehmen hat gemäß Angaben einen Überblick, welche Kolleginnen und Kollegen an welchen Zukunftsprojekten arbeiten; mit anderen Worten: Einem Drittel fehlt genau dieser Überblick. Dadurch kann auch keine Aussage darüber getroffen werden, welche Auswirkungen ein weiteres Projekt auf die Ressourcensituation hat. Lediglich ein Unternehmen verfügt über eine vollständige Szenarioplanung sämtlicher Ressourcen.

Auch im Bereich der Qualität der Produktentwicklung mit einem durchschnittlichen Reifegrad von 67 Prozent verfügen diese Firmen über ein deutliches Verbesserungspotential, das durch eine Orientierung der Systementwicklungsprozesse an etablierten Standards wie SPICE (ISO 15504) und CMMI gehoben werden kann.

Die Invensity GmbH ist eine aufstrebende europäische Technologie- und Innovationsberatung mit internationaler Ausrichtung. Invensity hat in Deutschland Niederlassungen in Wiesbaden, München, Stuttgart und Düsseldorf sowie in den USA. Mit ihrer Academy und ihrem Innovation Center gewährleistet Invensity dauerhafte Spitzenleistungen für namhafte Unternehmen im Forschungs- und Entwicklungs­bereich. Hochwertige Schulungen sowie individuelles Mentoring fördern das Wissen, die Talente und die Fähigkeiten der Mitarbeiter, die in den internen Ressorts projektübergreifend Methoden und Kompetenzen entwickeln.