• Im Rahmen des 7. Nationalen IT-Gipfels sieht ein Expertengremium unter Federführung des Bundesverbandes IT-Mittelstand e.V. (BITMi) konkreten Handlungsbedarf

• Im internationalen Wettbewerb belegt die deutsche IT-Wirtschaft derzeit noch keinen der vorderen Plätze

• Dieser Zustand könnte durch eine gezielte Förderung der mittelständischen IT-Firmen in Deutschland geändert werden

Aachen / Essen, 13. November 2012 – Die IT-Experten sind sich einig: Im Zeitalter der Globalisierung ist die Internationalisierung des deutschen IT-Mittelstands das wichtigste Handlungsfeld. Im globalen Wettbewerb belegt die deutsche IT-Wirtschaft derzeit noch keinen der vorderen Plätze. Laut einem vom Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) geleiteten Expertengremium könnte sich dies jedoch durch eine gezielte Förderung des IT-Mittelstandes ändern. Im Rahmen des 7. Nationalen IT-Gipfels hat hierzu der BITMi einen Expertenworkshop durchgeführt und mit Experten aus IT-Wirtschaft, Forschung und Verbänden in einem ersten Schritt eine Anzahl von Feldern identifiziert, bei denen konkreter Handlungsbedarf besteht, um den IT-Mittelstand zu unterstützen.

„Der IT-Mittelstand ist mit knapp der Hälfte des in Deutschland erwirtschafteten IT-Umsatzes ein bedeutsamer und produktiver Wirtschaftsfaktor, der für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand am IT-Standort Deutschland sorgt“, erklärt Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi. Leider, so Grün, bleiben diese Tatsachen häufig unerkannt. So hatte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, auf dem IT-Gipfel vor großem Publikum verkündet, „es fehle in Deutschland an Unternehmern“. „Damit gibt er eine in der IT-Industrie weit verbreitete Meinung wieder, die den Stellenwert des mittelständischen Unternehmertums in der Informationstechnologie völlig ignoriert“, erläutert Dr. Grün und ergänzt: „Nicht nur die Mehrzahl der Arbeitsplätze, sondern auch etwa 85 Prozent aller IT-Ausbildungsplätze werden durch mittelständische IT-Unternehmen gestellt.“

Für den erfolgreichen mittelständischen Unternehmer Oliver Grün ist hiermit auch klar, wieso Deutschland im internationalen Vergleich des IT-Gipfel-Monitorings lediglich vom Platz sieben im Jahr 2011 auf gegenwärtig Platz sechs vorgerückt ist.

„Wir treten auf der Stelle im internationalen Vergleich, weil viele Maßnahmen auf Großkonzernstrukturen ausgerichtet sind und zu wenig beim IT-Mittelstand ankommt, obwohl sich gerade in der Internationalisierung erhebliche Chancen für den Mittelstand und den Standort Deutschland bieten“, begründet der Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand seine Meinung.

Die Internationalisierung des IT-Mittelstandes würde zu einer erheblichen Stärkung des gesamten IT-Standortes Deutschland im globalen Konzert der Konzerne beitragen. Die Internationalisierung des IT-Mittelstands lässt sich nach Meinung des Expertengremiums durch weitere flankierende Handlungsfelder unterstützen. Hierzu zählen z. B. die aktive Nutzung der Marke „Made in Germany“ sowie der Ausbau und die Weiterentwicklung bestehender Ansätze der Cluster- und Netzwerkbildung, um auch in Deutschland eine Smart Money-Kultur zu schaffen, die Kapital, Know-how und Kontakte kombiniert. Damit einhergehend ist der Zugang zur Finanzierung, insbesondere auch des Wachstums für IT-KMUs, zu verbessern.

Zudem ist eine Professionalisierung des Unternehmertums in der Informationstechnologie von großer Bedeutung: „Kein staatliches Programm kann so gut Arbeitsplätze schaffen wie visionäre, mutige und ideenreiche Unternehmer. Es sei denn, sie werden durch bürokratische Hürden gehemmt“, betont der BITMi-Präsident. Bürokratieabbau ist daher ein weiteres wichtiges Handlungsfeld – möglicherweise auch unter stärkerer Zusammenarbeit der betroffenen Institutionen. Wichtig ist schließlich die Verminderung des IT-Fachkräftemangels. Die Stärkung der dualen Hochschulausbildung, die Beseitigung von Bildungsbarrieren oder Initiativen zum gezielten Aufbau der erforderlichen Kompetenzen können hierbei unterstützen. Im Zeitalter rapider technologischer Umbrüche steht heute das Thema Cloud Computing auf der Agenda. Es bietet gerade für KMUs viele Möglichkeiten, wenn Cloud als eine Chance für den IT-Mittelstand gestaltet wird.

Die Arbeit des vom BITMi geleiteten Expertengremiums soll nicht nur auf die bisherigen Ergebnisse beschränkt bleiben. In weiteren kommenden Schritten ist geplant, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, um mehr Beschäftigung am IT-Standort Deutschland und mehr Wachstum des IT-Mittelstands zu schaffen.

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi, www.bitmi.de) ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Im BITMi sind sowohl direkte Mitglieder als auch dem BITMi assoziierte Verbände zusammengeschlossen. Der Verband repräsentiert damit die Interessen von mehr als 800 mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.