Botschafter-Briefing über Tunesien
25. November, 19.30 Uhr, Villa Rothschild, Im Rothschildpark 1, 61462 Königstein, Teilnahme kostenfrei nach vorheriger Anmeldung unter www.diplomatic-council.org
Nach den Wahlen – Tunesien als Modellstaat für die Region? – Zur Diskussion über die aktuelle Lage in Tunesien lädt die Veranstaltungsreihe „Außenpolitik live – Diplomaten im Dialog“
Den Haag / Berlin, 14.11.2014 – Über drei Jahre nach den Aufständen in Tunesien, die zum Sturz der Diktatur geführt haben, haben sich bei den Parlamentswahlen mit der Partei Nidaa Tounes die säkularen Kräfte durchgesetzt. Bei den ersten freien Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung 2011 hatte die islamisch-konservative Partei Ennahda einen klaren Sieg davongetragen. Anfang des Jahres wurde nun eine neue Verfassung verabschiedet, der politische Transformationsprozess in Tunesien scheint, ungeachtet der Rückschläge in seinen Nachbarstaaten, voranzuschreiten. Ende November steht mit den Präsidentschaftswahlen ein weiterer wichtiger Schritt an.
Auch die relativ niedrige Wahlbeteiligung, die Ernüchterung einiger Tunesier angesichts der wirtschaftlichen Stagnation und die extreme Zersplitterung der Parteienlandschaft können das positive Bild von der Entwicklung des Landes nicht trüben: Kann sich Tunesien zu einem Modellstaat für die Region entwickeln? Wird die Demokratie in Tunesien sich weiter konsolidieren und wie kann Deutschland Tunesien bei den neuen Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen? Diese und weitere Fragen diskutiert Dr. Andreas Reinicke, deutscher Botschafter in Tunesien, gemeinsam mit Thomas Schiller, ehemaliger Leiter des Regionalprogramms Politischer Dialog Maghreb der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Alexander Göbel, Leiter des ARD-Studios für Nord- und Westafrika, auf Einladung von Hang Nguyen, Generalsekretärin des Diplomatic Council, und Dr. Stefan Söhngen, Chairman International Relations des Diplomatic Council und Vorsitzender der Montagsgesellschaft.
Dr. Andreas Reinicke, 1955 geboren, trat 1984 nach seinem Studium der Rechtswissenschaften ins Auswärtige Amt ein. Nach Posten in Tel Aviv, New York, Ramallah, Damaskus und zahlreichen weiteren Positionen, unter anderem als EU-Sonderbeauftragter für den Nahostfriedensprozess, ist er seit 2014 Botschafter in Tunesien. Auf der Veranstaltung wird Botschafter Dr. Andreas Reinicke als Ehrenmitglied in das Diplomatic Council aufgenommen.
Thomas Schiller war von 2007 bis 2011 als Leiter des Regionalprogramms Politischer Dialog Maghreb der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Standorte Marokko, Algerien und Tunesien zuständig. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zum Nahen Osten und zum Maghreb-Raum.
Alexander Göbel ist seit 2012 Leiter des ARD-Studios für Nord- und Westafrika in Rabat. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Afrika, Politik, Zeitgeschichte, Kultur und Entwicklungsfragen.
Die Veranstaltung wird vom ifa in Kooperation mit der Montagsgesellschaft und dem Diplomatic Council ausgerichtet. „Außenpolitik live – Diplomaten im Dialog“ ist eine Veranstaltungsreihe des ifa und des Auswärtigen Amts. Informationen zu „Außenpolitik live“: Dr. Odila Triebel, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), Tel. 0711.2225.146, triebel@ifa.de
Über das ifa: Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Es fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen. Als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik vernetzt es Zivilgesellschaft, kulturelle Praxis, Kunst, Medien und Wissenschaft. Es initiiert, moderiert und dokumentiert Diskussionen zu internationalen Kulturbeziehungen. Das ifa ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Über die Montagsgesellschaft. Der gemeinnützige Verein Montagsgesellschaft e.V. versteht sich als eine parteiunabhängige Plattform für bürgerliche Interessen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung der politischen Diskussion, insbesondere im Umfeld bürgerlicher, konservativer und marktwirtschaftlicher Themenstellungen. Die Montagsgesellschaft gestaltet sich primär als ein Diskussionszirkel, zu dem sich seit 2005 einmal pro Monat ca. 60 bis 150 Personen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft an wechselnden Orten in Frankfurt am Main und Umgebung zusammenfinden.
Über das Diplomatic Council: Das Diplomatic Council mit Hauptsitz in Den Haag ist ein bei den Vereinten Nationen registrierter globaler Think Tank zur Verbindung von Diplomatie, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Hierzu verknüpft das Diplomatic Council ein weltweites Wirtschaftsnetzwerk mit der Ebene der Botschafter und Konsuln. Als Mitglieder sind gleichermaßen Diplomaten und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft willkommen. Man kann sich frei um eine Mitgliedschaft bewerben; der Rat der Botschafter, der das Diplomatic Council führt, entscheidet über die Aufnahme jedes einzelnen Mitglieds.
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