Springer und Google leisten Sterbehilfe für die Presse
Springer einigt sich mit Google gegen das Leistungsschutzrecht und für Mediensterben
Egnach, 6. November 2014 – Die Angst von Mathias Döpfner vor dem Suchgiganten Google ist bekannt – jetzt knickt der Großverlag mit mehr als 10.000 Mitarbeitern endgültig ein. Mit der freiwilligen Gratislizenz wird der Suchmaschine die uneingeschränkte Nutzung der Medienausschnitte – der sogenannten Snippets – aus allen Online-Publikationen von Springer ermöglicht. „Das ist aktive Sterbehilfe für die Medienlandschaft in Deutschland“, kommentiert Andreas Wiebe, Betreiber der Suchmaschine Swisscows. Während der schwelenden Auseinandersetzung bereits schlug er einen „Runden Tisch“ der Medienbranche vor, um die Sachlage zu besprechen und einen Plan – möglicherweise mit einer dauerhaften digitalen Aussperrung von Google – zu erarbeiten. „Ich gehe davon aus, dass Axel Springer als Unternehmerpersönlichkeit hier sicher anders gehandelt hätte. Mit dem Verlag ergibt sich die gesamte deutsche Medienbranche“, sagt Wiebe weiter.
Nutzer haben die Macht – nicht Google
Nach Wiebes Theorie entschieden die Nutzer über die Suchmaschine – abhängig davon, wo aktuelle Inhalte zu finden seien. Und das könnte sich schnell ändern – auch bei machtvoller Position von Google. „Zehn Jahre vor Google gab es bereits Yahoo als börsennotiertes Unternehmen. Und dennoch wurde Google gegründet und hatte Erfolg – das ist aber keinesfalls für die Ewigkeit vorgesehen“, sagt der Swisscows-Betreiber. Sein Vorschlag ist eine Umsatzbeteiligung der Verlage durch den Suchmaschinenbetreiber. So hat Google im Jahr 2013 einen Reingewinn von 12,9 Milliarden US-Dollar verzeichnet – ohne die Lieferanten der wertvollen Inhalte daran zu beteiligen. Die Verlage stützen sich derweil alleine auf Werbeschaltungen, deren Preise sich anhand der Trafficzahlen messen. „Diese Abhängigkeit ist fatal – Werbung alleine wird die deutsche Medienlandschaft nicht retten!“, so Andreas Wiebe.
Kollegenschelte bleibt aus
Eine Maßnahme wie diese – die auch ein Alleingang gegen die weiteren Mitglieder der VG Media darstellt – entbehre jeder Grundlage vor dem Journalismus und der Unabhängigkeit der Medien. Langfristig sieht der Swisscows-Betreiber ein weiteres Mediensterben kommen – mit allen Konsequenzen für die Mitarbeiter und Journalisten. „Hier werden noch mehr Menschen ihre Arbeit verlieren, und Journalismus wird einseitiger sein“, fürchtet Wiebe für die Branche. Erstaunlich sei zudem die Tatsache, dass bis auf wenige kleine Ausnahmen die sonst in der Medienbranche gängige Kollegenschelte ausbleibe – „Ein weiteres Zeichen für die Macht- und Orientierungslosigkeit einer gesamten Branche!“, so Wiebe.
Swisscows (Swisscows.de) ist die sichere Internet-Suchmaschine aus der Schweiz. Mit Swisscows ist die Websuche anonym, keine Userdaten werden gespeichert oder genutzt. Die strengen Datenschutzvorgaben der Schweiz ermöglichen die sichersten Server ohne Zugriff der EU oder den USA. Neben dem Suchfeld bietet eine Data-Cloud mit aktuellen Themen und Stichworten einen schnellen Zugriff auf Informationen. Die weiteren Funktionen umfassen eine vollständige Web- und Bildsuche, zudem ist Swisscows kindersicher. Erotik- und Pornoseiten sind nicht auffindbar – damit eignet sich Swisscows besonders auch für Kinder und Jugendliche. Swisscows-Betreiber ist die Hulbee AG: das Unternehmen ist auf innerbetriebliche Softwarelösungen für die gezielte Suche nach Geschäftsdaten spezialisiert. Zudem hat sie das Schweizer Preisvergleichsportal Kauftipp.ch entwickelt.
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