Elektroautos scheitern an Infrastruktur, Familien- und Reisetauglichkeit
ADAC-Report und Experten-Studie von Technogerma geben Einblick
Darmstadt, 14. August 2013 – Laut dem ADAC PKW-Monitor wollen nur 1,5 Prozent der 4.000 befragten Mitglieder des Automobilclubs ein Elektroauto kaufen, knapp 20 Prozent sind aber generell den alternativen Antrieben gegenüber aufgeschlossen. In der Familien- und Reisetauglichkeit liegt immer noch ein Problem begraben, sagt Diplom-Ingenieur Martin Oehmichen: „Bisherige Elektro- und Hybridkonzepte scheitern an den Einsatzzwecken Alltag und Familie – und der Lade-Infrastruktur, die in Deutschland mangelhaft ist. Ausschließlich im Hybrid-Bereich ist für unsere normale Mobilität eine Zukunft unter den gewöhnlichen Einsatzzwecken denkbar“, so der Spezialist von Technogerma Systems (www.technogerma.com). Das Unternehmen aus Hessen baut Motoren- und Komponentenprüfstände für die zukünftigen Antriebe und hat zur Zukunft der Mobilität jüngst Experten aus der Automobilwirtschaft befragt. Mehr als 40 Prozent der 100 befragten Fachleute sehen eine ausschließliche Zukunft bei Verbrennungsmotoren – Diesel oder Benzin. Alternativen Konzepten gehört hingegen die Zukunft bei der Kosten-Nutzen-Bilanz. 52 Prozent der Antriebsexperten sehen tatsächlich den größten Vorteil bei hybriden Antrieben.
Im Gegensatz dazu haben laut ADAC-Studie mehr Autofahrer Interesse an einem Fahrzeug mit Gasantrieb. „Wie sich Gas vor allem mit Blick auf den Preis in der Zukunft entwickeln wird, ist ungewiss – daher gehört das Gaskonzept nicht zu den zukunftsträchtigen – wenn auch sehr umweltfreundlichen – Modellen. Am meisten Sinn machen aus Antriebssicht die Konzepte, bei denen zwischen Elektroantrieb und einem konventionellen, sparsamen Motor gewählt werden kann. Wenig relevant ist die Energierückgewinnung – diese macht nur einen kleinen Teil der positiven Hybridbilanz aus“, so Dipl.-Ing. Martin Oehmichen. Bei Hybridfahrzeugen, die eine Wählbarkeit der Antriebsformen bieten, sehen 36 Prozent der Automotive-Experten hier die größte Chance für den modernen Individualverkehr. Dem reinen Elektroauto kommen laut Experten alleine die Strompreise in die Quere – 52 Prozent sehen bei den steigenden Preisen wenig Chancen für Privathaushalte, neben der mangelnden Alltagstauglichkeit aufgrund des dünnen Tankstellennetzes.
Zudem klopfen die für die Technogerma-Studie befragten Fahrzeugexperten an die Türe der Politik. Sauer stößt hier das Mobilitätsverhalten rund um den Erdball auf – während Nationen wie Deutschland zum Drosseln gezwungen sind, wächst der Individualverkehr in Asien sprunghaft. 66 Prozent wünschen sich eine gesetzliche Regelung für die Mobilität weltweit – mit weltweit gültigen Effizienzvorgaben. Und in der Wirtschaftlichkeitsberechnung sehen die Ingenieure und Experten hybride Fahrzeuge wie den Opel Ampera an der Spitze. Für 42 Prozent ist dies das über den gesamten Lebenszyklus wirtschaftlichste Konzept, auf dem zweiten Platz liegt weit abgeschlagen der Dieselmotor mit 16 Prozent. „Hybrid wird dann Erfolg haben, wenn der Preis stimmt, wenn auch ohne Strom komplett gefahren werden kann und die Menschen Vertrauen haben. Range Extender oder Elektro-Hilfsmotoren können da nur ein Zwischenschritt sein“, resümiert Ingenieur Oehmichen von Technogerma.
Die Technogerma Systems GmbH (www.technogerma.com) steht am Standort Darmstadt als internationaler Spezialist für den schlüsselfertigen Bau von Motorenprüfständen, sowie von Antriebs- und Sonderprüfständen. Neben Prüfsystemen für PKW-, Nutzfahrzeug- oder Bahnantriebe ist das Unternehmen auf Sonderlösungen im Bereich alternativer Antriebskonzepte spezialisiert. Dazu zählen Prüfstände für Hybridantriebe sowie auch für reine Elektroantriebe. Peripherieelemente wie Batterien, Kompressoren oder Turbolader können ebenfalls mit Prüfständen von Technogerma getestet werden. Spezielle Prüfstandssysteme simulieren auch Umweltbedingungen wie bspw. Kälteprüfungen bis minus 25 Grad. Technogerma Systems entwickelt und fertigt diese Systeme sowohl für den Automotive- als auch den Non-Automotivesektor und deren Zulieferindustrie, ebenso wie für Forschungseinrichtungen, Hochschulen und andere öffentliche Auftraggeber.
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