eco: Unternehmenssteuerung aus der Crowd
Auslagerung von Kreativ- und Planungsprozessen schafft deutlichen Mehrwert für Unternehmen
Köln, 14. August 2013 – Ob Finanzierung, Markenbildung oder Unternehmenssteuerung – mit Crowdsourcing-Ansätzen lässt sich die „Macht der Masse“ inzwischen gezielter und vielfältiger denn je nutzen. So lautet die Einschätzung der Experten des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco (www.eco.de). „Das Auslagern von Kreativ- und Planungsprozessen in die Masse kann Unternehmen vom ‚Tunnelblick’ befreien und Platz für außergewöhnliche und visionäre Ideen schaffen“, erklärt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services im eco-Verband.
Bekannte Crowdsourcing-Projekte wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die Verkehrs-App iCoyote oder das Kartensystem OpenStreetMap setzen schon seit Jahren auf die simultane Unterstützung tausender Nutzer. „Crowdsourcing kennt keine kreativen Grenzen, ist kostengünstig und hält Informationsangebote immer auf dem neuesten Stand“, betont Schaffrin. Aufwendige externe Marktforschung wird laut eco-Verband durch Crowdsourcing nahezu überflüssig – Nutzer und Endkunden nehmen als „Crowdworker“ direkten Einfluss auf Faktoren wie Markenbildung und Produktentwicklung.
Dass Crowdsourcing mitunter sogar traditionelle Unternehmensstrukturen ersetzen kann, zeigte der Hamburger Unternehmer Uwe Lübbermann zuletzt den rund 200 Teilnehmern des eco-Kongresses 2013: Die von ihm ins Leben gerufene Getränkemarke Premium wird bereits seit elf Jahren vollständig aus der Crowd gesteuert – ganz ohne Geschäftsleitung oder Büros. Über eine Mailingliste verhandeln Kunden, Händler, Lieferanten und Mitarbeiter jede Unternehmensentscheidung. Lübbermann und die Premium-Crowd setzen dabei durchweg auf Konsens, Transparenz und nachhaltiges Wirtschaften.
Trotz des deutlichen Mehrwerts, den Crowdsourcing Unternehmen bieten kann, empfiehlt der eco-Verband Unternehmen und Gründern eine durchdachte Herangehensweise: „Crowdsourcing steckt trotz seines Potenzials und deutlicher Fortschritte noch immer in einer frühen Phase. Einige missglückte Kampagnen der letzten Jahre – etwa der oft zitierte Designwettbewerb ‚Mein Pril – mein Stil’ von Henkel – haben deutlich gezeigt, dass sich Risiken nie komplett ausschließen lassen“, so Schaffrin.
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 650 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco-Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco-Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.
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