NSA-Skandal: Chance für deutsche IT-Branche
Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) sieht neuen Markt für Sicherheitssoftware „Made in Germany“
Aachen, 23. Juli 2013: „IT-Sicherheit sollte in der Wirtschaft jetzt ganz oben auf der Agenda stehen“, so Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) und Vorstand der GRÜN Software AG. Angesichts der PRISM-Affäre müssten Unternehmen auf sichere IT-Lösungen zurückgreifen und bei Cloud-Diensten, E-Mail und Co. die Möglichkeiten der Verschlüsselung prüfen. „In der heutigen digitalen Welt müssen wir unsere Daten aktiv schützen“, mahnt Grün.
Statt die Nutzung moderner Kommunikationsmittel einzuschränken, rät der BITMi-Präsident, deutsche Lösungen verstärkt in den Fokus zu rücken. „Heimische IT-Angebote können einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten. Deutschland hat der Übermacht aus den USA einiges entgegenzusetzen, schon alleine, weil deutsche Hersteller ganz bewusst Produkte ohne Hintertüren auf den Markt bringen.“ Seit Jahren unterstützt der BITMi mit seiner Initiative „Software Made in Germany“ unter der Schirmherrschaft des BMWi innovative Lösungen aus Deutschland, darunter auch IT-Sicherheitssoftware.
Die hiesige IT-Wirtschaft könne von dem gesteigerten Problembewusstsein profitieren. „Das Thema IT-Sicherheit erhält nun die Aufmerksamkeit, die es verdient. Es öffnet sich ein neuer Markt, in dem Softwareunternehmen mit ausgezeichneten IT-Sicherheitslösungen wachsen können“, so Grün. „Der Ruf, den Deutschland in punkto Datenschutzgesetze genießt, kommt uns jetzt zugute: Das ist die Chance für die deutsche Technologie-Branche.“ Der BITMi-Präsident fordert die Politik auf, diese Entwicklung gezielt zu fördern. Denkbar seien ein spezielles Förderprogramm für IT-Sicherheitssoftware oder IT-Sicherheitsdienste „Made in Germany“ oder die Erweiterung des EU-Förderprogramms Horizon 2020.
Weiterhin solle die EU die Anti-FISA-Klausel wieder in die EU-Datenschutzgrundverordnung aufnehmen, fordert Grün: „Die Klausel verbietet die Herausgabe von Daten europäischer Bürger an Drittländer und hätte PRISM die Grundlage entzogen. Dass die EU den Passus gestrichen hat, zeigt wieder einmal deutlich die große Abhängigkeit von den USA. Das müssen wir ändern.“
Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Im BITMi sind sowohl direkte Mitglieder als auch dem BITMi assoziierte Verbände zusammengeschlossen. Der Verband repräsentiert damit die Interessen von mehr als 800 mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro.
Weitere Informationen: Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), Augustastr. 78, 52070 Aachen, kontakt@bitmi.de, Tel.: 0241/1 89 05 58, Fax: 0241/1 89 05 55, Internet: www.bitmi.de
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