Fast jeder kennt sie. Die einen lieben sie und die anderen verstehen sie kaum. Die Rede ist von der Netzsprache „Vong“. Zuerst war sie nur Auswuchs der sozialen Netzwerke. Inzwischen sie aber in der realen Welt angekommen, präsentiert sich zum Anfassen im Radio oder auf Straßenplakaten.

Dabei kommt „Vong“ nicht alleine, sondern auf einem glitzernden Einhorn in die Welt galoppiert. Um den Rücken geschnürt hat es einen Korb mit Bratwürstchen und passendem Ketchup dazu, Schokolade, ein großes, aufblasbares Schwimmtier und eine Packung Toilettenpapier. Fast schon gewöhnliche Dinge könnte man meinen. Weit gefehlt allerdings in den Zeiten von Vong und Einhörnern: Die Bratwürstchen sind pink, das Toilettenpapier duftet nach Zuckerwatte und selbst das Einhorn trägt Hausschuhe in der Form eines Einhorns. Und jedem schallt entgegen: “Halo i bims 1 1HORN“.

Genau dieser kleine bunte Sonderling spaltet die Welt: Auf der einen Seite stehen die Menschen die im Angesicht solcher sprachlichen Entgleisungen hoffen, dass bald wieder gewohnte Ruhe einkehre. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die ohne zu zögern auf den bunten Regenbogenzug aufspringen. Für sie ist es eine willkommene Gelegenheit, die Realität zu verlassen und alles nicht mehr ganz so eng zu sehen.

Doch vor allem führen uns Vong und Einhörner die Macht sozialer Netzwerke vor Augen. Die Kommunikationstools im Netz sind längst in der Lage, Fabelwesen und eine undefinierbare Rechtschreibung in der realen Welt zum Hype werden zu lassen. Ob und wie wir diese Macht nutzen möchten – das ist und bleibt der Entscheidung jedes Einzelnen überlassen.