M2M: Experten warnen vor erheblichen Sicherheitsproblemen im Mittelstand
Laut Nationaler Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS) werden im Mittelstand bereits zahlreiche M2M-Projekte umgesetzt – oftmals bleiben Sicherheitsaspekte dabei auf der Strecke
Frankfurt am Main, 14. Juli 2015 – Der M2M-Hype (Machine-to-Machine) hat längst auch den Mittelstand erfasst. Immer mehr Betriebe arbeiten daran, eigene Projekte erfolgreich umzusetzen. Nach Angaben der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS) stehen Sicherheitsaspekte dabei oft erst an zweiter Stelle und kommen in vielen Fällen zu kurz. Daher geht es laut NIFIS-Vorsitzendem Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp gerade im Hinblick auf den Mittelstand vor allem darum, ein Bewusstsein für die nicht zu unterschätzenden Gefahren zu schaffen: „Solange Sicherheitsprobleme weiterhin meist als Ärgernis und nicht als geschäftsschädigend wahrgenommen werden, haben Cyberkriminelle und Wirtschaftsspione leichtes Spiel.“ Hand in Hand mit einer stärkeren Sensibilisierung müssen jedoch auch die eingesetzten Sicherheitslösungen auf dem aktuellen Stand der Technik sein. Diese gilt es – gerade auch für M2M-Kommunikation – weiterzuentwickeln.
Aufklärungskampagne gibt dem Mittelstand Sicherheit
Wie Lapp betont, gibt es bei vielen M2M-Projekten erhebliche Sicherheitsprobleme. „Größere Firmen haben hier jedoch den Vorteil, dass meist eine Sicherheitsabteilung vorhanden ist, die dafür sorgt, dass diese Systeme nicht so einfach über das Internet erreichbar und angreifbar sind. Dies fehlt im Mittelstand oftmals“, erläutert Lapp. Der NIFIS-Vorsitzende geht noch einen Schritt weiter: „Vielen Mittelständlern muss die Angst vor M2M genommen werden. Viele Betriebe sind bei der Industrie 4.0 aufgrund von Sicherheits-und Spionagebedenken bewusst zurückhaltend und verpassen dadurch ihre Chancen im internationalen Wettbewerb.“ Bundesregierung und Wirtschaftsverbände müssen die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft und speziell M2M-Kommunikation daher als nationale Aufgabe verstehen. Im Rahmen einer intensiveren Zusammenarbeit müsse eine Aufklärungskampagne gleichermaßen über die Chancen und Risiken von M2M informieren.
Neue Standards bei der IT-Sicherheitstechnologie
Dies würde vielen Unternehmen bereits mehr Sicherheit im Umgang mit der Industrie 4.0 geben und gleichzeitig das Vertrauen in die neue Technologie massiv stärken. Wenn Unternehmen die Gefahren besser kennen, werden sich viele ihrer Befürchtungen zudem als unbegründet erweisen. Zeitgleich zur Aufklärungskampagne sollten zudem auch die Sicherheitsstandards erhöht werden. Laut Lapp muss nicht nur der technologische Fortschritt im Bereich M2M vorangebracht werden: „Es geht hier auch um ein umfassendes Förderungsprogramm für Innovationen im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz. Damit Deutschland im Bereich IT und Internet die Nase mit vorne haben kann, müssen wir erst einmal im internationalen Vergleich in puncto Technologie und Sicherheitsstandards aufholen und dann neue Maßstäbe – gerade auch bei M2M – setzen.“
NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. ist eine neutrale Selbsthilfeorganisation, die die deutsche Wirtschaft im Kampf gegen die täglich wachsenden Bedrohungen aus dem Netz technisch, organisatorisch und rechtlich unterstützen möchte. Vornehmliches Ziel der Arbeit der unter dem Dach der NIFIS organisierten Gremien ist es, Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sowie den sicheren Transport von Daten in digitalen Netzwerken sicherzustellen. Dazu entwickelt die NIFIS seit ihrer Gründung im Jahr 2005 unterschiedliche Konzepte und setzt diese in pragmatische Lösungen um. Zu den Schwerpunkten der Tätigkeit zählen die aktive Kommunikation und die Bereitstellung von Handlungsempfehlungen und Dienstleistungen.
Weitere Informationen: NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V., Berkersheimer Bahnstraße 5, 60435 Frankfurt, Tel.: 069 2444 4757, Fax: 069 2444 4746, E-Mail: nifis@nifis.de, Web: www.nifis.de
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