Diplomatic Council und EuroChambres fordern mehr EU-Wirtschaftsdiplomatie
Förderung der mittelständischen Wirtschaft auf dem Weltmarkt im Vordergrund
Den Haag, 6. Juli 2015 – Der globale Think Tank Diplomatic Council (DC, www.diplomatic-council.org) und die europäische Spitzenorganisation der Wirtschaft EuroChambres (The Association of European Chambers of Commerce and Industry, www.eurochambres.eu) teilen die Vision einer harmonisierten europäischen Wirtschaftsdiplomatie. Im Rahmen des DC Executive Club Summit 2015 stellte EuroChambres das „European Economic Diplomacy (EEC) Position Paper 2015“ vor. Die Generalsekretärin des bei den Vereinten Nationen registrierten Diplomatic Council, Thi Thai Hang Nguyen, sicherte EuroChambres die Unterstützung des globalen Think Tank entlang der Forderungen des Positionspapiers zu.
Diplomatic Council und EuroChambres legen dabei einen Schwerpunkt auf die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) bei der Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf außereuropäische Märkte. „Das Interesse an Know-how, Produkten und Services aus dem europäischen Mittelstand ist in Asien und Amerika erheblich. Aber der Zugang dazu ist für asiatische und amerikanische Unternehmen in der Regel schwierig, weil der Internationalisierungsgrad vieler mittelständischer Firmen in Europa gering ist. Eine Verbesserung hilft der Wirtschaft auf allen Kontinenten gleichermaßen“, sagt RA Ralf Schulten, Chairman des Global Small and Medium-sized Enterprises (SME) Forum im Diplomatic Council. Bei einer Umfrage unter 750 Mittelständlern aus 24 EU-Ländern während des letztjährigen „European Parliament of Enterprises“ forderten 95 Prozent der Firmen die Entwicklung einer stärkeren europäischen Wirtschaftsdiplomatie, um die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen auf dem Weltmarkt zu vertreten. Nur ein Viertel der europäischen Mittelständler ist jenseits der Außengrenzen der Europäischen Union aktiv. „Während der EU-Anteil an der Weltwirtschaft weiter schrumpft, wird 90 Prozent des weltweiten Wirtschaftswachstums in den nächsten fünf Jahren außerhalb Europas erwartet“, verdeutlicht das Positionspapier die Dramatik für den europäischen Mittelstand.
Eine europäische Wirtschaftsdiplomatie darf nicht allein von den EU-Institutionen und der Politik in den Mitgliedsstaaten entwickelt werden, sondern muss die Wirtschaft und die Wirtschaftsorganisationen konsequent einbeziehen, sind sich Diplomatic Council und EuroChambres einig. „Viele mittelständische Firmen brauchen Unterstützung bei der Identifizierung internationaler Absatzmärkte, dem Kontakt mit weltweiten Geschäftspartnern, der Entwicklung geeigneter Markteintrittsstrategien unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede und unterschiedlicher Rechtssysteme sowie nicht zuletzt der Auswahl geeigneter Finanzierungsinstrumente“, sagt DC-Mittelstandschef RA Ralf Schulten.
„Eine moderne Außenpolitik entfaltet angesichts der globalen Ökonomisierung erst durch eine zielgerichtete Wirtschaftsdiplomatie eine nachhaltige Wirkung“, erklärt die DC-Generalsekretärin Thi Thai Hang Nguyen. „Eine europäische Wirtschaftsdiplomatie sollte die Balance halten zwischen Handelspolitik und Außenwirtschaftsförderung, der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten sowie der öffentlichen Hand und dem privatwirtschaftlichem Sektor“, heißt es im „European Economic Diplomacy Position Paper“ von EuroChambres, das vom Diplomatic Council ausdrücklich unterstützt wird.
Das Diplomatic Council mit Hauptsitz in Den Haag ist ein bei den Vereinten Nationen registrierter globaler Think Tank zur Verbindung von Diplomatie, Wirtschaft und Gesellschaft. Hierzu verknüpft das Diplomatic Council ein weltweites Wirtschaftsnetzwerk mit der Ebene der diplomatischen Kommunikation. Als Mitglieder sind gleichermaßen Diplomaten und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft willkommen.
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