Drei Jahre bis zum Ziel: Hinter den Kulissen eines Konzern-Carve-Out
· Siemens übergibt die Security Products final an Vanderbilt Industries
· Kaeser: Siemens wird „nicht nur fürs nächste Quartal oder das nächste Jahr ausgerichtet (…), sondern für eine Generation.“
München, 30. Juni 2015 – Es findet zusammen, was zusammen gehört, sagt der Volksmund. Dies trifft auch auf Ausgründungen aus einem Konzern zu, wenn sie einen idealen Partner finden. Mit dem 1. Juni 2015 hat die amerikanische Vanderbilt Industries endgültig den Siemens-Geschäftsbereich Security Products übernommen und damit den weltweit führenden unabhängigen Anbieter solcher Produkte geschaffen. „Der Prozess begann im Jahr 2012, als wir für den strategisch nicht mehr zum Siemens-Kern passenden Geschäftsbereich mit einen interessanten Käufer erfolgreich in den Verkaufsprozess kamen“, sagt Frank Goerlitz, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft govisors und seinerzeit Interims-COO im Dienst von Vanderbilt für die migrierenden Security Products. „Konzerne haben durchaus hohe Ansprüche an die Kandidaten, denen sie durch Verkauf Unternehmensteile übergeben. Hier sieht man die große Verantwortung, Mitarbeiter und Werte in gute Hände zu legen. Von daher ist es bereits zu Beginn des Prozesses wichtig, dass man sich als möglicher Käufer gut unterstützen lässt“, beschreibt Goerlitz weiter.
Investor identifiziert – es folgt Überzeugungsarbeit
Auch für einen Investor muss der Kauf eines Konzernbestandteils, der sehr eng mit der Konzernmutter verknüpft ist, wohlüberlegt sein. „Entscheidend ist, neben der Akzeptanz des Projektes, die Day-One-Fähigkeit. Denn zum Stichtag – in diesem Fall dem 1. Juni 2015 – muss das Unternehmen voll aus- und wieder eingegliedert sein bzw. selbstständig agieren können“, so der govisors-Sprecher Frank Goerlitz. Der Start ist überaus gelungen, sagt Joseph J. Grillo, Managing Director von Vanderbilt Industries: „Der Kauf eines Konzernbestandteils der Siemens AG ist kein Vorhaben wie der Kauf einer Ware von der Stange. Das Matching zwischen Investor und Konzern setzt die Weichen für ein Signing und realistische Ziele für das Closing“, so Grillo. Während dieses Zeitraums wird der bisherige Konzernteil ein selbstständiges Unternehmen. „Für uns passt diese Sparte ideal in das Gesamtkonzept von Vanderbilt Industries; es ergeben sich vertriebliche Synergien hinsichtlich der abgedeckten Regionen, wir sind jetzt in ganz Europa präsent. Das Produktportfolio ergänzt und verstärkt sich; wir werden es innovativ ausbauen“, blickt Grillo in die Zukunft.
„Future Ready“ für Konzerne
Für govisors endet damit ein Mammutprojekt: Es galt, den Carve-Out käuferseitig in vielen Ländern in Europa parallel stabil vorzubereiten; die individuellen Regelungen der Gesetzgebung sowie Sprach- und Kulturbarrieren galt es zu meistern. „Neben der Begleitung der Vertragspartner muss das neu entstehende Unternehmen technisch aufgerüstet werden. Die für die gesamte Mission kritischen Prozesse wie Aufbau der Organisation und der lokalen Offices, IT-Infrastruktur, zahlreiche Systemschnittstellen, gemeinsam genutzte Abteilungen sind nur einige der Stolpersteine. Nach dem Closing müssen alle Brücken abgebrochen sein, Verzögerungen darf es nicht geben“, sagt Goerlitz. govisors stellte die Rolle des Interims-COO und trug die Verantwortung für diese Prozesse, die für Selbstständigkeit nach der Abkopplung von der Konzernmutter sorgen.
Die govisors GmbH (www.govisors.com) ist Schnittstelle zwischen namhaften Konzernen und Investoren für Verkäufe von Geschäftsbereichen (carve-out). Nach langjähriger Tätigkeit für die Siemens AG und weiteren Unternehmen gründete Frank Goerlitz die Transaktions- und Interimsmanagement-Beratung govisors. Seit Bestehen der Gesellschaft begleiteten Goerlitz und sein Team von erfahrenen Betriebswirtschaftlern und Juristen Projekte für internationale Investoren. govisors ist spezialisiert auf frühes Erkennen, umfängliches Begleiten und Entwickeln von carve-outs für strategische Investoren, Finanz-Investoren sowie Family Offices.
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