Diplomatic Council: Zoll mit viel
Potenzial zur Kostensenkung
Experten:
Weltwirtschaft verschenkt jährlich Millionen durch mangelnde Zolloptimierung
Den Haag / Berlin, 18.
März 2014 – Zölle machen mit über 21 Mrd Euro etwa 13 Prozent
der gesamten Einnahmen der Europäischen Union aus. Was die EU erfreut, bildet für
die internationale Wirtschaft einen der größten Kostenblöcke, der letztlich
überwiegend von den Verbrauchern in der EU getragen werden muss. Die rechtlich
korrekte Optimierung von Zöllen stellt für internationale Firmen ein großes
Kostensenkungspotenzial dar, das von den meisten Unternehmen vernachlässigt
wird. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt das Global Logistics Forum im
Diplomatic Council (DC) in seinem neuen White Paper „Customs compliance within
international trade“. „Selbst Großunternehmen sind sich häufig nicht bewusst,
dass die Zolloptimierung schon bei der Produktentwicklung beginnt und sich die
gesamte Supply Chain hindurchzieht“, erklärt Petra Herrmann, internationale
Zollexpertin im Diplomatic Council. Das White Paper steht kostenfrei bereit
unter www.diplomatic-council.org/de/forums/logistics.
Zollspezialistin
Petra Herrmann gibt ein Beispiel: Die Zollgebühren für eine Digitalkamera bei
der Einfuhr in die EU variieren je nach technischen Spezifikationen. Abhängig
vom Funktionsumfang, der Bildqualität und der Aufnahmedauer ist das Gerät
zollfrei oder wird mit einem Zoll von 4,9 oder gar 14 Prozent belegt. Weiteres
Beispiel: Für ein voll funktionsfähiges DVD-Heimkino fällt ein EU-Importzoll
von 13,9 Prozent an. Wird die optische DVD-Einheit separat importiert und das
Komplettsystem erst innerhalb der EU zusammengebaut, reduziert sich der Zoll
auf 9 Prozent. Geht die Empfangseinheit den gleichen Weg, bleiben sogar nur 4
Prozent Zoll übrig. Neben technischen Aspekten und der Herkunft einzelner
Komponenten können auch Lizenzabkommen, Verpackungsfragen, Kredit-,
Transferpreis- und Kommissionsvereinbarungen unmittelbaren Einfluss auf die
Zollhöhe haben, erläutert die DC-Expertin Petra Herrmann.
„Die
Weltwirtschaft verschenkt jährlich Millionen, weil sie mit dem Thema Zoll zu
nachlässig umgeht“, erklärt Steffen Rabus, Chairman des Global Logistics Forum
im Diplomatic Council. Das weltweit agierende Fachforum befasst sich mit allen
Fragen rund um die Themen Supply Chain Management und Logistik. Zielgruppe sind
Logistikanbieter aller Ebenen mit grenzübergreifenden Geschäftsinteressen. Das
von Botschaftern und Konsuln rund um den Globus getragene Diplomatic Council
versteht sich als Schnittstelle zwischen Diplomatie und Wirtschaft. „Neben den
weltweit agierenden Logistikkonzernen sind uns gerne auch mittelständische
Logistikfirmen als Mitglieder willkommen“, betont Chairman Steffen Rabus.
Das Diplomatic Council (www.diplomatic-council.org) mit Hauptsitz
in Den Haag ist ein globaler Think Tank zur Förderung der internationalen
Völkerverständigung und handelt gemäß der Charta der Vereinten Nationen. Als
Mitglieder sind ausdrücklich nicht nur Diplomaten willkommen, sondern auch Persönlichkeiten
aus Wirtschaft und Gesellschaft. In
Fachforen widmet sich das Diplomatic Council wichtigen Themen von weltweiter
Bedeutung, z.B. Logistik, Gesundheitswesen, Informationstechnologie, Medien und
Marketing.
Comments are closed