BITMi fordert: Informatik soll Pflichtfach werden
• Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) unterstützt die Initiative der Universität Frankfurt zur Stärkung der Schulinformatik
• Abwertung der Schulinformatik in Hamburg eine Farce
• BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün: „Die Lehre von der Verarbeitung und Verbreitung von Informationen gehört zur Allgemeinbildung.“
Aachen, 1. August 2013 – Trotz des nach wie vor eklatanten IT-Fachkräftemangels ist die Informatik an deutschen Schulen kein fester Bestandteil des Fächerkanons. „Die Unterrichtspraxis an allgemeinbildenden Schulen wird der veränderten Bedeutung von IT nicht mehr gerecht. Der IT-Standort Deutschland verliert den Anschluss“, warnt Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi). Als Querschnittstechnologie sei die IT heute schließlich in beinahe allen Lebensbereichen präsent.
Der BITMi begrüßt und unterstützt daher ausdrücklich die Initiative der Universität Frankfurt zur Stärkung der Schulinformatik in Hessen. „Die Situation in Hessen gleicht der in anderen Bundesländern“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Poloczek, Mitglied des Arbeitskreises „Informatik in der Schule“ an der Goethe-Universität: „Zu wenige Schülerinnen und Schüler haben Informatik als Unterrichtsfach belegt.“ Der Arbeitskreis mache sich dafür stark, dass Informatik in der Sekundarstufe I Pflichtfach und in der Sekundarstufe II den Naturwissenschaften gleich gestellt wird. „Informatikunterricht ist eine wichtige Voraussetzung für naturwissenschaftliche und technische Berufe“, erklärt Poloczek das Engagement.
Frühzeitig sollen die Schüler ein Verständnis für die Technik entwickeln, „die sie dermaßen selbstverständlich in ihrem Alltag anwenden“, bekräftigt BITMi-Präsident Grün und fordert bundesweit einen verpflichtenden Grundkurs. Dabei solle nicht nur die Anwendungskompetenz erhöht, sondern auch die ethischen Regeln im Umgang mit IKT reflektiert werden. „Es ist ein übergreifender Ansatz erforderlich, der Chancen für zukünftige Anwender und Spezialisten eröffnet“, so Grün. IT-Unterricht bedeute gleichsam eine Erhöhung der überfachlichen Kompetenz und könne das Lernen in anderen Fächern und das Arbeiten in vielen Berufen vorteilhaft beeinflussen. „Diese generelle IT-Qualifizierung wird eine Breitenwirkung erzielen, Hemmschwellen überwinden und sich positiv auf die Neugierde für die Informatik insgesamt auswirken.“
Bislang ist die Schulinformatik nur in Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern als Pflichtfach im Fächerkanon angesiedelt. In Hamburg wurde das Fach erst kürzlich abgewertet: Hier bieten die Stadtteilschulen der Hansestadt Informatik künftig nur noch als Wahlpflichtfach an. „Hamburg macht einen gewaltigen Schritt zurück – in der heutigen Informationsgesellschaft eine Farce“, so Grün. „Die Informatik ist die Lehre von der Verarbeitung und Verbreitung von Informationen und gehört im digitalen Zeitalter zur Allgemeinbildung.“ Länder wie Estland, Indien, Südkorea, Israel und die USA hätten die Chancen eines frühen, kreativen Umgangs der Schüler mit der Technik längst erkannt. Deutschland habe hier dringenden Nachholbedarf.
Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Im BITMi sind sowohl direkte Mitglieder als auch dem BITMi assoziierte Verbände zusammengeschlossen. Der Verband repräsentiert damit die Interessen von mehr als 800 mittelständischen IT-Unternehmen in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von mehreren Milliarden Euro.
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