Studie: Ärztedichte ist in Bayern miserabel
Erschreckendes Ergebnis des kliniken.de-Stellenreports: Akuter Mangel an Oberärzten im Süden Deutschlands
Dortmund, 11. Juli 2013 – In Bayern fehlen nach Nordrhein-Westfalen deutschlandweit die meisten Ärzte. Den erschreckenden Notstand deckt der aktuelle „Stellenreport Medizin und Pflege“ des Gesundheitsportals kliniken.de (www.kliniken.de) auf. „Je weniger Ärzte es gibt, desto mehr werden die Praktizierenden belastet – diese angespannte Situation muss unbedingt entzerrt werden, um eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten zu können“, so David Fickeisen, Autor der Studie bei kliniken.de. Der Chefanalyst wertete dazu bundesweit insgesamt 26.000 Stellenanzeigen aus. „Dass in Flächenländern die meisten Ärzte gesucht werden, verwundert nicht. Dass knapp 20% der bundesweiten Arztgesuche auf Bayern entfallen ist allerdings enorm“, so David Fickeisen.
Deutschlandweiter Spitzenreiter ist das flächengrößte Land der Bundesrepublik bei der Suche nach Oberärzten. Fast jede dritte Stelle für Oberärzte ist in Bayern noch unbesetzt (30%). Auffallend groß ist auch der Mangel an Assistenzärzten in Bayern. Fast die Hälfte der Stellenanzeigen des Bundeslandes richtet sich an die Jung-Ärzte (48%). „Diese große Zahl freier Stellen ist mehr als erschreckend. Geht man vom Schlimmsten aus, kann das tragische Folgen für Arzt und Patient haben: Ärzte müssen mehr arbeiten, um nicht besetzte Stellen zu kompensieren. Die Überbelastung erschwert die Behandlung ungemein. Bayern muss also dringend dafür sorgen, Ärzte zu begeistern, um diese gefährliche Lücke zu schließen“, so David Fickeisen. Ein etwas positiveres Bild zeichnet der kliniken.de-Report lediglich bei Fachärzten. 18% der ausgewerteten Stellenanzeigen richtete sich an diese Berufsgruppe. Damit liegt Bayern sogar unter dem deutschlandweiten Schnitt (24%) und tritt zumindest in der händeringenden Suche nach Fachärzten weit hinter Bundesländern wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zurück. 4% der Stellenanzeigen richten sich schließlich an Chefärzte. Damit liegt Bayern etwa im bundesdeutschen Schnitt.
Da an allen Stellen Ärzte fehlen, ist außerdem auch kaum ein medizinischer Fachbereich in Bayern annähernd ausreichend besetzt. Dabei ist es für Chefanalyst Fickeisen nicht überraschend, dass der deutsche Süden wie die gesamte Republik mit einem großen Mangel an Internisten zu kämpfen hat (20%). Nicht symptomatisch ist allerdings der Mangel an Psychiatern in Bayern. Jede zehnte Stelle des Fachbereichs ist etwa unbesetzt (11%). Dem folgen offene Stellen in der Anästhesiologie (8%), Orthopädie, Neurologie und Chirurgie (jeweils 7%).
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