Studie Stadtwerke: hohe Investitionskosten und mehr Kooperationen
• Der aktuellen Stadtwerke-Studie von Ernst & Young zufolge planen Stadtwerke bis zum Jahr 2020 Investitionen von bis zu 70 Milliarden Euro
• Die Frage nach Finanzierung der Investitionen stellt kommunale Energieversorger vor große Herausforderungen
• Laut Beratungs- und Softwarehaus Bestence müssen Stromanbieter in erheblichen Maße Kosten einsparen – große Einsparpotentiale sehen die Berater in erster Linie im IT-Bereich
Siegburg, 12. Dezember 2012 – 70 Milliarden Euro planen Stadtwerke und regionale Energieversorgungsunternehmen (EVU)* bis zum Jahr 2020 in die Energiewende zu investieren. Dies geht aus der aktuellen Stadtwerke-Studie von Ernst & Young in Kooperation mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Bei der Finanzierung dieser hohen Investitionssumme müssen die Stadtwerke nach Ansicht des Beratungs- und Softwarehaus Bestence mehrgleisig fahren. Ein geringerer Prozentsatz kann sicherlich über Strompreiserhöhungen abgedeckt werden. Für den Löwenanteil der 70 Milliarden Euro bieten sich laut Siegburger Energiemarktexperten neben Kooperationen und Zusammenschlüssen vor allem drastische Verschlankungen der firmeneigenen IT-Strukturen an.
Für knapp ein Drittel (30 Prozent) der befragten Stadtwerke und EVUs stellt die Finanzierung der Investitionen eine große Herausforderung dar. Hier müssen laut Ernst & Young die Stadtwerke innovativer werden und alle Möglichkeiten der Finanzierung nutzen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat über seinen Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck hierzu bereits klargestellt: „Strom muss für alle Bevölkerungsgruppen und die Wirtschaft bezahlbar bleiben.“ Dementsprechend sind Kooperationen und Joint Ventures gerade mit branchenfremden Unternehmen eine Alternative zu drastischen Strompreiserhöhungen. Auch besagte schlankere IT-Strukturen bergen ein großes Einsparpotential: Nach Angaben von Bestence-Geschäftsführer Erhard Seeger werden diese primär durch die Auslagerung oder zumindest durch die Abgabe von Kompetenzen an externe IT-Dienstleister möglich.
„Eine moderne IT-Infrastruktur bei gleichzeitig niedrigen Kosten wird zukünftig von entscheidender Bedeutung für die Stadtwerke und regionalen Energieversorgungsunternehmen sein“, betont Seeger. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gelte es die Kosten für eine moderne IT-Infrastruktur möglichst gering zu halten: „Gerade beim Zusammenschluss kleiner Wirtschaftseinheiten zu einem größeren Ganzen bietet es sich an, externe Dienstleister, vor allem auch im Bereich der IT, mit ins Boot zu holen“, erläutert der Bestence-Geschäftsführer. Neben einer größeren Kosteneffizienz und besserem Kundenservice habe dies auch den Vorteil, dass die Kommunen unabhängiger agieren können. Eine Technologie, die in den letzten Jahren bei der Ausgliederung von IT-Bereichen stark an Bedeutung gewonnen hat, ist Software as a Service (SaaS).
* Angaben für Energieversorgungsunternehmen (EVU) umfassen nicht die Konzerne E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall.
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