„Things, not strings“ lautet das neue Motto von Google. Frei übersetzt bedeutet es so viel wie „Dinge, nicht Zeichenfolgen“ und meint damit die Verknüpfung von Suchbegriffen mit ihren Bedeutungen. Es geht um die immer wieder diskutierte semantische Suche, die Google nun mithilfe des Knowledge Graph verwirklichen will. Damit werden beispielsweise Personen, Städten oder Gegenständen bestimmte Eigenschaften und Bedeutungen zugeordnet, die zur persönlichen Suchoptimierung beitragen sollen.

Im Klartext bedeutet das bei Eingabe des Begriffes „Berlin“, dass auf der rechten Seite der Google Suche demnächst ein Kasten auftaucht, in dem die wichtigsten Fakten zu Berlin (Einwohner, Größe, Lage etc.) zu finden sind. Berlin gilt dann nicht mehr nur als eine Ansammlung von einzelnen Buchstaben, sondern wird mit der Bedeutung „Hauptstadt Deutschland“ und vielen weiteren Daten dazu verknüpft. Google möchte damit die Suche intelligenter und noch persönlicher gestalten.

Genau genommen soll die Verbesserung auf drei Ebenen erfolgen:

  1. Den richtigen Begriff finden: Sprache ist bekanntlich nicht ganz eindeutig. Ein Begriff kann oftmals mehrere Bedeutungen haben. Sucht man zum Beispiel nach „Golf“, konnte Google bisher nicht eindeutig einordnen, ob man nach der Sportart, der Automarke oder dem Golf von Mexiko sucht. Zur Eingrenzung kann der Nutzer bald in der Seitenleiste auswählen, was er tatsächlich gesucht hat.
  2. Zusammenfassung: Bei bestimmten Orten, Gegenständen oder Personen erhält der Nutzer ebenfalls in der Sidebar eine Sammlung an hilfreichen Informationen wie Definition, Eckdaten und mehr – quasi einen kleinen Wikipedia-Eintrag. Das soll zum Verweilen auf der Google Seite einladen.
  3. Tieferes und breiteres Wissen: Laut Google soll man mit den Informationen aus dem Knowledge Graph zudem unerwartete, neue Informationen aufbereitet bekommen. Mithilfe dieser Informationen kann der Nutzer nicht nur gesuchte Inhalte, sondern tiefergehendes Wissen erhalten.

Doch wie verändert der Knowledge Graph in Zukunft die Arbeit von PR Agenturen?

Die Antwort dazu liegt im steigenden Einfluss der Nutzerinteraktion. Wir wählen bei unserer Suche eine der Alternativen aus, die Google uns vorschlägt und diese Information wird gespeichert und weiter verwendet. Häufig ausgewählte Optionen landen dann mit größerer Wahrscheinlichkeit im Knowledge Graph. Google setzt zudem auf Inhalte, die oft kommentiert, geteilt oder empfohlen werden. Aus dieser Mischung ergeben sich dann die Informationen, die schlussendlich am Seitenrand mit den Knowledge Graph erscheinen. Blogs, Foren und soziale Netzwerke gewinnen so noch mehr an Bedeutung. PR Arbeit muss demnach gezielter auf Interaktion ausgerichtet werden, wenn Unternehmen im Google Ranking gut platziert sein wollen. Facebook-, Twitter- oder Google+ Buttons sowie eine Kommentarfunktion unter Texten sind daher unverzichtbare Mittel, um die Präsenz eines Unternehmens zu steigern. Je mehr Diskussion über ein Thema möglich ist, desto besser wird die Google Platzierung sein. Somit sollte sich SEO PR Arbeit nicht mehr nur auf Keywords und deren Benutzung in den Pressetexten konzentrieren, sondern zusätzlich den Dialog mit den Lesern möglich machen. Auch wenn dieses Vorgehen zunächst für manche Firmen etwas befremdlich wirkt – Inhalte mit wildfremden Menschen zu diskutieren – bringt es am Ende doch erhebliche Vorteile in der Suchmaschinenoptimierung. Bisher wird der Knowledge Graph auf der amerikanischen Version der Google Seite getestet, wir sind gespannt wann es bei uns weiter geht.

Google Video zum Knowledge Graph: